Diakonissen sind evangelische Frauen, die sich in den Dienst der Nächstenliebe stellen. Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen, wie der Kranken- und Altenpflege, der sozialen Arbeit, der Bildung und der Seelsorge.
Kurze Geschichte der Diakonissen
Diakonissen gehen zwar auf biblische Vorbilder zurück, nämlich konkret auf Phoebe von Kenchrea, beim griechischen Korinth, wo das Festland sich mit dem Peloponnes verbindet. Entstanden sind sie jedoch erst viel später. Erst im 19. Jahrhundert traten in Holland die ersten Diakonissen in den Dienst. Um sie zu schützen, zogen Sie Ordenskleider an.
Wie lebt eine Diakonisse
Eine Diakonisse lebt fromm, in Demut und keusch. Das heißt, eine Diakonisse heiratet nicht und hat keine Kinder.
Diakonissen sind nicht katholisch, sondern evangelisch. Von der katholischen Ordensschwester unterscheidet sie, dass eine Diakonisse kein Gelübde ablegen muss. Außerdem leben sie nicht, wie katholische Nonnen in einem Kloster, sondern in einem sogenannten Mutterhaus, dass sie jederzeit verlassen können, wenn sie möchten.
Heute müssen Diakonissen keine Ordenstracht mehr tragen bzw. tragen sie diese nur noch zu kirchlichen Zwecken. Oftmals ist eine Brosche oder ein Kreuz als Zeichen ausreichend.
Außerdem ist das keusche Leben zwar für ältere Diakonissen heute noch immer gültig, es gibt heute die Möglichkeit, als diakonische Schwester oder diakonischer Bruder tätig zu sein. Diese dürfen auch heiraten und Kinder bekommen.
Die Aufgaben von Diakonissen
Diakonissen arbeiten in verschiedenen Bereichen, wie:
- Kranken- und Altenpflege: Diakonissen kümmern sich um die Pflege und Betreuung von Kranken und alten Menschen. Sie arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten.
- Soziale Arbeit: Diakonissen sind in der Betreuung von Menschen in Not tätig. Sie arbeiten in Beratungsstellen, Kindertagesstätten, Jugendhäusern und anderen sozialen Einrichtungen.
- Bildung: Diakonissen arbeiten in der Ausbildung von Fachkräften für soziale Berufe. Sie arbeiten auch in der Erwachsenenbildung und in der Familienbildung.
- Seelsorge: Diakonissen sind in der Begleitung von Menschen in Lebenskrisen tätig. Sie arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Gefängnissen und anderen Einrichtungen.
Wie wird man Diakonisse?
Um Diakonisse zu werden, muss man sich an eine Diakonissenanstalt wenden. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und umfasst theologische, soziale und pflegerische Inhalte.
Was ist ein Diakonissen-Krankenhaus?
Ein Diakonissen-Krankenhaus ist ein Krankenhaus, das von Diakonissen geführt wird. Diakonissen-Krankenhäuser sind in der Regel konfessionell gebunden und stehen allen Menschen offen.
In Deutschland gibt es insgesamt noch 7 Diakonissenkrankenhäuser, etwa in Augsburg, Speyer oder Dresden.
In Österreich wurde das das Diakonissen-Krankenhaus in Salzburg mittlerweile zu einer Privatklinik umgewandelt. In Linz gibt es nach wie vor ein Diakonissen-Krankenhaus, das älteste in Österreich.
Diakonissen im deutschsprachigen Raum
Die Diakonissenarbeit hat im deutschsprachigen Raum eine lange Tradition. In Deutschland gibt es heute etwa 20 Diakonissenverbände mit rund 1.500 Diakonissen. In Österreich gibt es etwa 10 Diakonissenverbände mit rund 500 Diakonissen. In der Schweiz gibt es etwa 5 Diakonissenverbände mit rund 300 Diakonissen.
Diakonissen sind in der Regel Mitglieder einer christlichen Konfession. Sie leben in Gemeinschaften oder in eigenen Wohnungen. Sie sind angehalten, ein Leben in Einfachheit und Demut zu führen. Sie beten regelmäßig und nehmen an Gottesdiensten teil.
Fazit
Diakonissen sind engagierte Frauen, die sich in den Dienst der Nächstenliebe stellen. Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen und leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.